Ayana Rabenschwester
Würzburg 2011
„Ayana Rabenschwester. Vom Mädchen, das mit einem Hahn auszog, seine Brüder zu retten.“ Mit diesem Stück aus der Feder von Mona Becker und Bernhard Stengele begeisterten Schauspieler aus Ouagadougou und Würzburg die jüngeren Besucher des Würzburger Mainfrankentheaters im November und Dezember 2011.
Les funérailles du désert
Würzburg 2011 / Ouagadougou 2012
Parallel wurde für die Erwachsenen die deutsch-afrikanische Coproduktion „Les funérailles du désert – Die Stadt der Einsamen“ in Würzburg aufgeführt. Lilith Jordan, Bernhard Stengele und Paul Zoungara hatten das Stück für das gemischte Ensemble geschrieben, einstudiert und inszeniert.
Hauptschauplatz ist der Daquis, der allabendliche Treffpunkt wo gegrilltes Fleisch und das heimische Bier gekostet werden. Hier entwickeln sich Szenen, u. a. zu den Themen Homosexualität, Verfolgung, Beschneidung, Zeitkorsett.
Gefördert von Mitteln aus dem Fonds „Wanderlust“ der Deutschen Kulturstiftung reisten die Schauspieler des Würzburger Ensembles im Januar 2012 nach Burkina Faso.
Die zwölf Aufführungen am Internationalen Theater in Ouagadougou (C.I.T.O.) forderten das Publikum mit brisanten Themen heraus, wurden doch auch Tabus wie Homosexualität und Korruption auf die Bühne gebracht. Doch auch die europäische Kolonialgeschichte und die fatale Wirkung der bis heute ungerechten Handelsstrukturen zwischen Europa und Afrika wurden nicht ausgespart.
Das Publikum zeigte sich in Würzburg und Ouagadougou gleichermaßen berührt und begeistert. Als Schauspieler wirkten mit: Edith Abels, Max De Nil, Anne Diemer, Jacqueline Kini, Patricia M’Bailédé, Halimata Nikiema, Rachelle Emmanuella Rasmata Ouedraogo, Philipp Reinheimer, Anna Sjöström, Gustave Sorgo, Mahamadou Tapsoba, Ouelgo Téné und Issaka Zoungrana.
Deutsch-afrikanische Begegnung mit Märchen, Musik, Theater & Tanz
Im Dezember 2011, zum Ende der Würzburger Aufführungen, wirkten u. a. Gustave Sorgo, Mahamadou Tapsoba und Rachelle Emmanuella Rasmata Ouedraogo bei interkulturellen Begegnungsabenden mit. Gustave Sorgo und Mahamadou Tapsoba, die während der Proben- und Spielzeit im Hause von Kerstin Lauterbach wohnten, präsentierten dort burkinische Lebensfreude und Erzähltradition. Eingeleitet von Trommelmusik und Tanz, wurden die beiden Geschichten „Pacode und das Krokodil“ und „Utembo geht zu Gott“ im Stil des afrikanischen Erzähltheaters vorgetragen und übersetzt.
-> Bilder und Video folgen
Hintergründe zu Burkina Faso
Das westafrikanische Land mit der Hauptstadt Ougadougou nimmt innerhalb der Kulturszene des Schwarzen Kontinents eine besondere Stellung ein. Drei Institutionen sind hier beheimatet:
- C.I.T.O. (Carrefour International Théâtre Ouagadougou), das Internationale Theater von Ouagadougou
- FESPACO (Festival panafricain du cinéma et de la télévision de Ouagadougou), das größte afrikanische Film- und Fernsehfestival
- VILLAGE-OPÉRA AFRIQUE, das Operndorf Afrika, initiiert vom 2010 verstorbenen Regisseur Christoph Schlingensief